Ein Shampoo, das vor Haarausfall schützt und Nahrungsergänzungsmittel, die das Haar kräftigen? Ratgeber und Werbungen versprechen viel, wenn es um das Wachstum der Haare geht. Doch was genau steckt dahinter und welche Pflege unterstützt das Haarwachstum wirklich?

Um Ihr Haar bestmöglich pflegen und das Wachstum unterstützen zu können, ist es zunächst wichtig zu wissen, dass Ihre Genetik einen erheblichen Einfluss auf Ihre Haare hat. Dennoch spielen die richtige Pflege als auch die Ernährung eine wichtige Rolle. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über den menschlichen Haarzyklus und mit welchen Mitteln und Behandlungen Sie positive Effekte für Ihr Haar erzielen können.

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Der Haarzyklus: So wachsen unsere Haare

Das Haar besteht, wie Finger- und Fußnägel, aus Horn. Horn sind abgestorbene Zellen. Das äußere Haar, das Sie sehen, wird als Haarschaft beschrieben. Das Innere dieser Haarschaft ist der Markkanal, der von der Haarrinde umgeben ist. Innerhalb der Haut befinden sich die Haarwurzeln, die von Haut- und Bindegewebe umgeben sind. Aus diesen Wurzeln, den Haarfollikeln, werden Hornzellen nach Außen geschoben: die Haare wachsen.

 

Drei aufeinanderfolgende Phasen bilden den Haarzyklus des Menschen. Die Anagenphase, die sogenannte Wachstumsphase, bildet die erste Phase. Darauf folgt die Katagenphase, die Übergangsphase, und die letzte Phase wird als Telogenphase, die Ruhe- bzw. Ausfallphase, beschrieben. Was passiert in den einzelnen Phasen?

 

  1. Die Wachstumsphase: Die Länge dieser Phase variiert je nach Mensch, dauert jedoch zwischen zwei und sechs Jahre an. In der Wachstumsphase bildet sich ein neuer Haarfollikel und ein neues Haar wächst. Während dieser Phase wachsen die Haare aktiv und werden dicker.
  2. Die Übergangsphase: In dieser zweiwöchigen Phase stoppt das Haarwachstum und das Haar löst sich von der Haarwurzel, da es nicht mehr mit Nährstoffen versorgt wird.
  3. Die Ausfall- bzw. Ruhephase: Das Haar fällt aus. Danach regeneriert sich der Haarfollikel, um mit dem Wachstum eines neuen Haares zu beginnen. Die Ruhephase dauert zwei bis vier Monate.

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Welche äußeren Faktoren beeinflussen das Haarwachstum?

 

  • Färbungen und Tönungen

Wird das Haar gefärbt, lagern sich Farbpigmente im Haar als auch auf dem Haar ab. Da bei diesem Vorgang die natürliche Schuppenschicht zerstört wird, kann Spliss entstehen, das Haar brüchig werden und Pflegeprodukte können nicht mehr richtig aufgenommen werden. Auch die Durchblutung der Kopfhaut kann beeinträchtigt werden. In diesem Fall werden die Haarwurzeln nicht mehr richtig mit Nährstoffen versorgt und Haare können ausfallen. Menschen mit empfindlicher Kopfhaut reagieren zudem auf Haarfärbemittel. Die Kopfhaut beginnt zu jucken, wird trocken oder entzündet sich. Allergischen Reaktionen können auftreten. Eine haarfreundlichere Alternative ist eine Tönung. Diese legt sich wie ein Film um die Haare und schädigt das Haar nicht.

 

  • Föhnen, Locken, Glätten: Auswirkungen von Hitze auf die Haare

Da das Haar hitzeempfindlich ist, sollten Sie mit Hitze sehr sorgsam umgehen. Auch beim Waschen der Haare sollte kein heißes Wasser verwendet werden. Lassen Sie das Haar ein wenig antrocknen bevor Sie es föhnen, da besonders nasse Haare empfindlich auf Hitze reagieren. Föhnen Sie das Haar lieber länger und auf einer niedrigen Stufe. Insbesondere Lockenstäbe und Glätteisen schädigen dem Haar, da hier eine starke Hitze angewendet wird.

Unser Tipp:

Verwenden Sie Hitzeschutzmittel, die Sie vor dem Glätten oder Locken auf dem Haar auftragen.

  • Die richtige Haarpflege für ein gesundes Haarwachstum

Duftende Shampoos in Drogeriemärkten sind verlockend. Dennoch sollten Sie beim Kauf Ihres Shampoos auf eine milde Rezeptur ohne chemische Zusätze achten, da diese die Haare strapazieren können. Massieren Sie das Shampoo sanft in die Kopfhaut ein; das fördert die Durchblutung und Geschmeidigkeit der Kopfhaut. Vermeiden Sie ein zu häufiges Waschen. Verwenden Sie zudem regelmäßig eine Haarkur für zusätzliche Nährstoffe. Auch das kann das Haarwachstum positiv beeinflussen.

 

  • Wie beeinflusst die Ernährung den Haarwuchs?

Auch das Haar bedarf einer ausreichenden Zufuhr von Proteinen, Vitaminen, Spurenelementen und anderen essenziellen Stoffen. Insbesondere Eisen, Vitamin A und Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für gesundes Haar und können das Wachstum vorantreiben. Achten Sie daher auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Fisch, Nüssen, Olivenöl und vorzugsweise pflanzlichem Eiweiß. Insbesondere Vegetarier, Veganer, Sportler, Menschen mit Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts und schwangere Frauen sollten auf ihre Nährstoffzufuhr achten. Bei Bedarf und nach ärztlicher Rücksprache, können gegebenenfalls zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel den Haarwuchs unterstützen.

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Wie kann das Haarwachstum gefördert werden?

Mit welcher Geschwindigkeit Ihre Haare wachsen, ist genetisch bedingt. Daher können Sie die Geschwindigkeit nicht erhöhen. Sollten Sie jedoch an Haarausfall leiden, gibt es verschiedene Behandlungen und Therapien, die das Haarwachstum fördern und Haarausfall vorbeugen können:

 

  • Minoxidil: Die Einnahme des rezeptfreien Medikaments Minoxidil erweitert die Blutgefäße und sorgt für eine bessere Durchblutung der Kopfhaut. Nach Angaben der Mayo Klinik wirkt das Medikament bei etwa Zweidrittel der Probandinnen, wenn es täglich auf die Kopfhaut aufgetragen wurde. Kopfhautreizungen und Akne im Anwendungsbereich gehören zu häufigen Nebenwirkungen. Selten kommt es zu einem unregelmäßigen Herzschlag und eine verschwommene Sicht.
  • PRP-Behandlung: Mithilfe von speziellen Methoden kann die Struktur und Optik des Haars beeinflusst und optimiert werden. Dazu zählt die regenerative PRP-Behandlung (Plättchen-Reiches-Plasma/Thrombozytenreiches Plasma). Die Methode eignet sich besonders für Frauen und Männer mit dünnem und lichten Haar und kann gleichzeitig präventiv angewendet werden. Bei der Behandlung wird körpereigenes Blut aufbereitet und das thrombozytreiche Plasma in die Kopfhaut injiziert. So kann das Haarwachstum an den betroffenen Stellen gefördert werden. Bei der PRP-Behandlung handelt es sich um eine natürliche Therapie gegen Haarverlust.
  • Finasterid: Das verschreibungspflichtige Finasterid, z. B. Propecia, ist ein sehr wirksames Medikament und verhindert die Bildung des für die Haarwurzel schädliche Hormon DHT. Auf diese Weise kann Haarausfall verlangsamt und gleichzeitig neues Haarwachstum gefördert werden. Bei Probanden unter 60 Jahren wirkt das Medikament, laut der Mayo Klinik, am effizientesten. Ist der Haarausfall jedoch bereits weit fortgeschritten, kann die Einnahme von Finasterid keine große Wirkung erzielen, da das Medikament hauptsächlich den Haarausfall stoppt. Frauen wird von der Einnahme des Medikaments abgeraten. Neben der oralen Einnahme gibt es mittlerweile auch topische Finasterid Varianten.

 

  • Dutasterid: Dieses Mittel gehört zur Stoffklasse der Steroide und ist nur für Männer geeignet. Durch die Einnahme greift der Hemmer in den Stoffwechsel der männlichen Hormone ein und verhindert Haarausfall. Das Haarwachstum kann durch dieses Steroide jedoch nicht gefördert werden.
  • Dermaroller/Microneedling: Bei dieser sicheren, kosteneffizienten und weitgehend schmerzfreien Methode werden sogenannte „Microverletzungen“ auf der Kopfhaut durch feine Nadeln verursacht. Auf diese Weise wird die Produktion von Proteingen in den Hautzellen stimuliert und die Heilungsreaktion des Körpers aktiviert. So können neue Haarfollikel entstehen und die Haarproduktion gefördert werden. Auch wenn das Dermarolling zuhause durchgeführt werden kann, sollte die Anwendung unter Aufsicht eines Dermatologen stattfinden. So können schwerwiegende Folgen, wie Infektionen, verhindert werden.
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Haartransplantation: Eine Möglichkeit zum Haarwachstum

Für Menschen mit genetisch bedingtem Haarausfall und dem Wunsch nach vollem Haar eignet sich eine Haartransplantation besonders. Bei der professionellen Haartransplantation werden Haare an den betroffenen Stellen auf der Kopfhaut eingepflanzt. Heutzutage werden Haartransplantationen ausgereift angewendet und erzielen mit modernster Technik ein natürlich aussehendes Ergebnis.

 

 

Es gibt verschiedene Methoden der Haartransplantation. Die am häufigsten praktizierten Verfahren sind jedoch FUT (Follicular Unit Transplantation) und FUE (Follicular Unit Extraction). Beide Behandlungen haben die Entnahme, Lagerung und Einsetzung der Haarfollikel gemeinsam. Der Unterschied liegt in der Gewinnung und Entnahmetechnik der Haarfollikel. Wenn wenig Haar transplantiert werden muss, ist die FUE-Methode sinnvoll. Bei der FUT-Methode hingegen muss der Spenderbereich nicht rasiert werden. Der Vorteil aller Haartransplantationen ist ein nachhaltiges Ergebnis ohne Nebenwirkungen.

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Koffein-Shampoo, Hausmittel & Co: Was begünstigt den Haarwuchs und was hemmt ihn?

 

  • Hausmittel: Es gibt keine Belege, dass beispielsweise Kräuter und Rizinusöl das Haarwachstum fördern. Sie können jedoch zu einem gesünderen Haar beitragen. Anders sieht es mit Biotin und Sägepalme aus. Biotin stärkt Haare durch wichtige Nährstoffe. Sägepalmeextrakt hat eine ähnliche Eigenschaft wie Finasterid und kann den DHT-Spiegel senken und somit Haarausfall verlangsamen. Aber die Effektivität ist wesentlicher geringer.
  • Koffein-Shampoo: Auch bei den häufig angepriesenen Shampoos mit Koffein, die den Haarwuchs fördern sollen, gibt es keine wissenschaftlich belegten Nachweise.
  • Regelmäßiges Schneiden: Das Schneiden der Haare begünstigt das Haarwachstum nicht. Dies ist ein Mythos. Es lässt die Haare dennoch dichter und voller wirken.
  • Mützen/Hüte: Das Tragen von Kopfbedeckungen begünstigt Haarausfall nicht, solange diese nicht übermäßig eng sitzen und dauerhaft getragen werden.
  • Rauchen: In mehreren Studien konnte nachgewiesen werden, dass Rauchen einen negativen Effekt auf die Haargesundheit haben kann. Hier konnten Forscher belegen, dass rauchende Menschen im Vergleich zu Nichtrauchern eine 80 Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit für Haarausfall aufweisen. Grund dafür liegt in einer verschlechterten Durchblutung der Haarfollikel.
  • Strenge Zöpfe: Zu straffe und enge Zöpfe und Flechtfrisuren können aufgrund von einer mechanischen Belastung der Haare zu Haarausfall führen. Daher sollten Sie Ihre Haare locker frisieren oder offen tragen.
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Fazit

Haarausfall ist keine Seltenheit. Über 80 Prozent aller Männer und über 25 Prozent der Frauen leiden unter Haarausfall. Da ein Großteil der betroffenen Personen von erblich bedingtem Haarausfall betroffen ist, kann das Haarwachstum hier nur sehr begrenzt gefördert werden. Zudem sollte beachten werden, dass die richtige Pflege und eine ausgewogene Ernährung zwar positive Effekte erzielen können, deren Wirkungen aber nicht wissenschaftlich belegt sind. Besteht der Wunsch nach vollem Haar, können nur medizinische Behandlungen oder eine Haartransplantation für ein langfristig wirksames Ergebnis sorgen.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann man das Haarwachstum beschleunigen?

Da das Haarwachstum weitgehend genetisch bedingt und bei jedem Menschen unterschiedlich ist, kann die Geschwindigkeit nicht erhöht werden.

Welches Vitamin lässt Haare wachsen?

Zwar konnte bisher der Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Vitaminen und dem Wachstum der Haare nicht wissenschaftlich belegt werden, dennoch kann die Einnahme folgender Vitamine unter Umständen einen positiven Effekt erzielen: Vitamin A, B1, B7, B12, C, D, H. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte nur unter ärztlicher Absprache erfolgen.

Führt Stress zu Haarausfall?

Äußere Umstände, wie Stressbelastungen, können zu Haarausfall führen. Die Stresshormone Cortisol und Noradrenalin können die Talgdrüsen und die Haarwurzel irritieren und Haarausfall begünstigen.

Führt häufiges Haarewaschen zu Haarausfall?

Häufiges Waschen der Haare führt nicht zu vermehrtem Haarausfall. Dennoch sollten Haare schonen gewaschen und trocken getupft statt gerieben werden.

Quellen
Adil A, Godwin M. The effectiveness of treatments for androgenetic alopecia: A systematic review and meta-analysisJ Am Acad Dermatol. 2017;77(1):136‐141.e5.
Fabbrocini G, Cantelli M, Masarà A, Annunziata MC, Marasca C, Cacciapuoti S. Female pattern hair loss: A clinical, pathophysiologic, and therapeutic reviewInt J Womens Dermatol. 2018;4(4):203‐211. Published 2018 Jun 19.
Amato F, G, Bono G: Measuring Finasteride Efficacy. Dermatology 2003;207:214-214.
Katz HI. Topical minoxidil: review of efficacy and safetyCutis. 1989;43(1):94‐98.