Die Haartransplantation hat Ihren Ursprung in Japan und in den USA. Anfangs waren die Methoden für Haartransplantationen noch sehr unausgereift und die Ergebnisse sahen entsprechend schlecht und künstlich aus.
Seither hat sich viel getan: die sog. Grafts (versetzte Haarfollikel) wurden kleiner, die Operationen leichter und die Methoden insgesamt genauer. Heutzutage kann mit modernster Technik ein natürlich aussehendes Ergebnis erzielt werden, das nicht mehr auf eine Haartransplantation rückschließen lässt.
Was aber bedeutet modernste Technik? Welche verschiedenen Methoden der Haartransplantation stehen genau dahinter?
Das Wichtigste in Kürze:
Methoden | FUE, FUT, ARTAS, DHI » |
Kosten | 2.000 – 8.000€ » |
Anbieter | Geprüfte Ärzte » |
Häufigsten Methoden
Am häufigsten werden aktuell die Verfahren FUT und FUE praktiziert. Unabhängig von der Methode besteht eine Haartransplantation aus den Phasen Entnahme, Lagerung und Einsetzung der Haarfollikel.
Die Einsetzung der Haarfollikel an den kahlen Kopfstellen erfolgt bei den verschiedenen Methoden weitestgehend identisch. Hierzu werden kleine Empfängerkanäle auf den kahlen Kopfstellen präpariert, in die dann mit einer abgewinkelten Spezialpinzette die Transplante eingesetzt werden.
Die beiden Verfahren unterscheiden sich aber grundsätzlich in der Gewinnung und Entnahmetechnik der Haarfollikel.
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Follicular Unit Transplantation (FUT)
Anfang des 20. Jh. erfand der japanischen Arzt Tamura die FUT Methode, die auch als Streifenmethode (Stripe Method) bekannt ist, da ein behaarter Hautstreifen aus dem Geberbereich, meist vom Hinterkopf, entnommen wird. Anschließend wird der Hautstreifen in einzelne follikuläre Einheiten zergliedert und präpariert, die danach in die Empfängerlöcher im Empfängerbereich eingesetzt werden. Zurzeit werden weltweit um die 90% aller Haartransplantationen mit dieser Methode durchgeführt.
Je nach Bedarf kann der längliche Hautstreifen bis zu 20 cm lang und 1 cm breit sein. Der Hautstreifen wird in den meisten Fällen im sog. okzipitoparietalen Bereich (zwischen den Ohrmuscheln) entnommen. Die Wunde wird anschließend zugenäht oder geklammert.
Unter dem Mikroskop wird der Hautstreifen in kleine Streifen sog. Donorstrips zerteilt, die dann abermals in die einzelnen follikulären Einheiten zergliedert werden. Bis zur Einsetzung werden die follikulären Einheiten in einer gekühlten sterilen Lösung in einer Petrischale aufbewahrt.
Vorteile | Nachteile |
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Große Transplantatmenge: Im Vergleich zur FUE Methode können in kurzer Zeit eine größere Transplantatmenge gewonnen werden. Daher eignet sich das Verfahren insbesondere für Patienten mit starkem Haarausfall, insbesondere im Tonsurbereich. |
Narbenbildung im Entnahmebereich: Die Sichtbarkeit der Narbe ist abhängig von den Wundrändern, dem Wundverschluss und der Größe des Hautstreifens. Daher sollte der behandelte Arzt sorgfältig und gewissenhaft arbeiten. In den meisten Fällen verdeckt aber das umliegende Kopfhaar die entstandene Narbe. |
Keine Rasur des Haupthaars: Im Gegensatz zur FUE Methode muss der Kopf des Patienten nicht kahl rasiert werden. |
Shock-Loss im Entnahmebereich: Bezeichnet die Gefahr eines Gewebetraumas und den resultierenden Haarausfall rund um den Entnahmebereich. |
Höhere Anwuchsrate: Die Anwuchsrate der transplantierten Haarfollikel ist grundsätzlich höher als beim FUE Verfahren. |
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Follicular Unit Extraction (FUE)
Bei der minimalinvasiven FUE Methode (Follicular Unit Extraction) werden mithilfe einer sehr dünnen Hohlnadel natürliche Haargruppen, die aus einer bis zu vier einzelnen Haarwurzeln bestehen, aus dem Geberbereich entnommen und danach an den gewünschten Stellen eingesetzt. Diese Methode wird i.d.R. auch bei der Augenbrauentransplantation verwendet.
Zuerst wird die Extraktionsnadel entsprechend der Wuchsrichtung des Haares über die natürliche Haargruppe gestülpt und durch kreisende Bewegungen der Nadel wird die Haargruppe freigelegt. Anschließend wird die Haargruppe mit einer feinen Pinzette entnommen und bis zur Einsetzung in einer sterilen und gekühlten Lösung gelagert.
Die durch die Entnahme entstehenden kleinen Wunden verheilen selbständig und narbenfrei innerhalb weniger Tage nach der Haartransplantation.
Vorteile | Nachteile |
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Gewebeschonend: Im Gegensatz zur FUT Methode ist die Gefahr des sog. Shock-Losses wesentlich geringer, da die Entnahme der natürlichen Haargruppen gewebeschonender ist. |
Längere Entnahmephase: Da die Haargruppen einzeln entnommen werden, dauert die Entnahmephase bei der FUE Methode länger als beim FUT Verfahren. Die Entnahme kann bei der FUE Methode mithilfe eines Haartransplantations-Roboters (z.B. Artas) beschleunigt werden. Die FUE Methode eignet sich insbesondere zum auffüllen der Geheimratsecken. |
Keine sichtbaren Narben:Die entstehenden Mikrowunden im Entnahmebereich verheilen prinzipiell narbenfrei. |
Geringere Anwuchsrate: Die Anwuchsrate bei der FUE Methode ist im Vergleich zur FUT Methode oft geringer. |
Exakte Transplantgewinnung: Im Vergleich zur FUT Methode kann beim FUE Verfahren die genau benötige Anzahl an Transplantaten gewonnen werden. |
Rasur des Haupthaares: Die Entnahmestelle, meistens der Hinterkopf, muss für die Entnahme der Haargruppen kahl rasiert werden. |
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Artas Roboter – Maschinelle Haartransplantation
In den letzten Jahren hat die maschinelle Haartransplantation, auch Roboter-Haartransplantation unter Verwendung des Artas Roboters an Fahrt aufgenommen. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei um eine Weiterentwicklung der FUE-Methode, bei der die Entnahmephase maschinell unterstützt wird. Auch bei Benutzung des Artas-Roboters bedarf es einer Rasur des Spenderbereichs, damit Haarfollikel hochpräzise entnommen werden können.
Die größe des Entnahmeareals richtet sich nach der Anzahl der zu transplantierenden Haarfollikel und der Haarqualität. Beides bestimmt der Artas-Roboter in einem Scan des Spenderbereichs. Damit der Artas Roboter den Prozess der Entnahme starten kann, wird dem Patienten ein sogenanntes Tension Grid angelegt, dass einen quadratischen Entnahmebereich markiert. Ist dieser Zwischenschritt vollzogen, stanzt der Roboter ausgewählte Haarfollikel aus. Dabei werden in der Regel nie mehr als 15-20% der Haarmenge eines Quadratzentimeters entnommen.
Sobald der Artas Roboter seine Arbeit bei der Entnahme der Follikel geleistet hat, geht die Haartransplantation wie gewohnt weiter. Die Haarwurzeln werden separat in einer konzentrierten Nährstofflösung gelagert, die Haarkanäle an den kahlen Stellen geöffnet und die Grafts in perfekter Wuchsrichtung eingepflegt.
Vorteile | Nachteile |
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Zeitersparnis: Im Gegensatz zur manuellen Entnahme der Grafts kann der Artas-Roboter Haare bei gleichbleibender Qualität schneller entnehmen |
Höhere Kosten: Nicht selten ist die maschinell unterstützte Haartransplantation unter Einsatz des Artas Roboters teurer als eine komplett manuelle Haartransplantation. |
Keine sichtbaren Narben: Die entstehenden Mikrowunden im Entnahmebereich verheilen prinzipiell narbenfrei. |
Geringere Anwuchsrate: Die Anwuchsrate bei der FUE Methode mit Artas-Roboter ist im Gegensatz zur FUT Methode dennoch im Schnitt geringer. |
Exakte Transplantgewinnung: Lediglich die exakt benötigte Anzahl an Grafts wird unter Berücksichtigung der Haarqualität entnommen. |
Rasur des Haupthaares: Die Entnahmestelle, meistens der Hinterkopf, muss für die Entnahme der Haargruppen kahl rasiert werden. |
Direct Hair Implantation (DHI)
Die Direct Hair Implantation, kurz DHI-Haartransplantation (auch seltener CHOI-Methode genannt) ist die neueste Weiterentwicklung der mittlerweile weit etablierten FUE-Methode. Wie bereits eingangs erwähnt durchläuft jede Haartransplantation drei voneinander abhängige Stadien: Die Entnahme der Grafts, die Lagerung dieser und schlussendlich die Einsetzung der entnommenen Haarfollikel. Besonders die ersten beiden Phasen waren in der Vergangenheit im Fokus von Optimierungsvorhaben (siehe Artas-Roboter). Im Jahr 2010 hat Prof. Dr. Konstantinos Giotis jedoch einen komplett neuen Weg eingeschlagen und den Prozess der Einsetzung soweit verfeinert, dass letztendlich die DHI-Methode entstand, wie sie heute angewandt wird. Die DHI-Haartransplantation kann man sich konzeptionell so vorstellen:
Um an die Grafts im Spenderbereich zu gelangen, wird zuerst die „Donor Area“ rasiert. Bei kleineren Eingriffen wäre aber auch eine Teilrasur oder eine Haartransplantation ohne Rasur möglich. Zur Entnahme der Haarfollikel wird eine hochpräzise Hohlnadel herangezogen, die von einem Mikromotor angetrieben die saubere und akkurate Extraktion der Haare garantiert. Daraufhin folgt der Zwischenschritt der separaten Lagerung der Grafts in einer Nährstofflösung. Es folgt der letzte Schritt der Haartransplantation, die Einpflanzung der entnommenen Grafts.
Hier macht sich auch der Unterschied der DHI-Methode zu den herkömmlichen Methoden bemerkbar. Denn anstatt zuerst die Empfängerkanäle an den gewünschten Stellen zu öffnen und daraufhin die Haare zu verpflanzen, werden diese beiden Schritte kombiniert. Mit Hilfe eines speziellen „CHOI Implanter Pens“ werden die Haare direkt ohne vorige Öffnung der Haarkanäle transplantiert. Vorteile dabei sind die zum einen enger aneinander liegenden transplantierten Haare, zum anderen verspricht man sich eine höhere Anwuchsrate der implantierten Grafts. Erzielt wird damit ein volleres und potentiell natürlicher aussehendes Endresultat.
Choi Implanter Pen:
Der Choi Stift Implanter wurde erstmals in der Kyungpook National University in Südkorea im Jahre 1992 erfunden. Im asiatischen Bereich kam er bereits vielfach zum Gebrauch, kürzlich hat er auch seinen Weg in die westliche Sphäre gefunden.
Einsatz findet er bei der DHI-Methode Einsatz. Um die Dauer der Transplantation zu beschleunigen werden bis zu 6 davon verwendet.
Vorteile | Nachteile |
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Teilrasur möglich: Bei der DHI-Methode ist eine Teilrasur oder eine Haartransplantation ganz ohne Rasur möglich. |
Höhere Kosten: In der Regel ist die Haartransplantation nach der DHI-Methode etwas kostspieliger als eine FUE oder FUT. |
Keine sichtbaren Narben: Die entstehenden Mikrowunden im Entnahmebereich verheilen prinzipiell narbenfrei. |
Geringere Graftanzahl: Die DHI-Methode ist sehr zeitaufwändig. Für gewöhnlich können deshalb weniger Grafts transplantiert werden. Ein guter Schwellenwert bewegt sich bei ca. 3000 Grafts pro Sitzung. |
Höhere Haardichte: Aufgrund der Möglichkeit, im Schnitt mehr Haare auf einen Quadratzentimeter zu transplantieren, ermöglicht die DHI Methode eine höhere Haardichte. |
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Genauer implantieren: Da die Kanalöffnung und Einsetzung der Grafts in einem Schritt vollzogen wird, kann der Winkel und die Tiefe des Grafts genauer bestimmt werden. |
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Saphir, Diamant und Gold Haartransplantation
Seit kurzem haben überwiegend im Ausland angesiedelte Kliniken ihr Angebot mit vermeintlich neueren und besseren Methoden der Haartransplantation ergänzt. Die Verfahrensweisen tragen dabei einprägsame Namen, wie die Saphir, Diamant oder Gold-Methode (Die Auflistung der “Methoden” ist nicht abschließend). Es handelt sich jedoch stets im Kern um eine reguläre Haartransplantation.
Der Unterschied zu den bekannten und etablierten Methoden besteht jedoch in der Nutzung des “Werkzeugs”. Denn wie es der Name schon verrät, werden bei den entsprechenden Varianten der Haartransplantation Utensilien mit beispielsweise einer Klinge aus Gold, Diamant oder Saphir herangezogen. Reguläre Methoden hingegen verlassen sich im Regelfall auf Stahl oder Titan.
Die besondere Reinheit, Härte und Schärfe der genannten edlen Werkzeuge soll mußmatlich zu einer präziseren und besser verträglichen Haartransplantation führen. Fest steht, Saphir, Diamant und Gold haben historisch den Ruf, die körpereigene Wundheilung anzukurbeln. Die Frage die sich hier jedoch stellt ist, ob es hierbei wirklich zu einer Verbesserung der Ergebnisse einer Haartransplantation führt oder ob die gewählten Namen eher Marketingzwecken dienen. Da es keine ausgiebigen klinischen Studien zu diesem Thema gibt, kann ein positiver Effekt nicht belegt werden.
Unser Tipp:
In unserer Kostenstudie haben wir herausgefunden, dass es nicht nur erhebliche Preisunterschiede zwischen einzelnen Anbietern gibt, sondern auch die Methoden und die Qualität stark variiert. Umso wichtiger ist es sich umfassend zu informieren. Unsere Haarausfall-Experten helfen Ihnen gerne dabei und finden mit Ihnen die beste und günstigste Methode für Ihren Haarausfall. Jetzt Haarausfall-Analyse anfordern »
Manuelle vs. Motorisierte Entnahme
Bei der FUE (DHI) Haartransplantationen kann die Entnahme der Haarfollikel auf unterschiedliche Weise erfolgen: Follikel können entweder manuell oder motorisiert entnommen werden. Die unterschiedliche Entnahme hat dabei einen großen Einfluss auf das Haarwachstum und die Narbenbildung. Die ältere und schonendere Option ist dabei die manuelle, welche jedoch eine zeitintensivere und teurere Operation bedeutet. Außerdem muss eine große Fläche des Entnahmebereichs rasiert werden. Bei der manuellen Entnahme werden die Wurzeln einzeln und manuell aus dem Handgelenk mit einem dünnen Punch entnommen. Die Verfechter der manuellen Entnahme sagen, dass der Spenderbereich deutlich weniger traumatisiert und beschädigt wird als bei der motorisierten Entnahme mit elektrischen Instrumenten. Inzwischen werden jedoch fast ausschließlich motorisierte Anwendungen mit der FUE-Methode durchgeführt, da die Entnahme schneller erfolgt, weniger mühsam für den Facharzt ist und eine deutlich größere Anzahl an Haaren entnommen werden kann. Auch haben sich die motorisierte Entnahmegeräte stets weiterentwickelt, sodass nicht eindeutig beurteilt werden kann, welche Entnahmetechnik die Bessere ist.
Long Hair Method
Bei der Long Hair Methode ist der Name Gesetz. Es handelt sich hierbei um eine FUE-Haartransplantation, bei der die Haare nicht in voller Länge in den Empfängerbereich transplantiert werden, sondern auch die Haare der “Donor Area” bis ca. 8 cm lang gelassen werden können. Die Haartransplantation findet somit entweder unter Teilrasur oder sogar ohne Rasur statt.
Dies macht die Long Hair Methode besonders für Frauen attraktiv, die Ihre Haare nur ungern auf wenige Millimeter kürzen lassen wollen. Auch eignet sie sich perfekt für Leute, die nahezu direkt wieder in ihren Alltag einsteigen möchten, ohne das man erkennt, dass sie sich einer Haartransplantation unterzogen haben.
Die ersten Erfolge einer Haartransplantation nach der Long Hair Methode sind bereits direkt nach der Haartransplantation zu sehen. Dennoch kann es zu einem “Shock Loss” kommen, bei dem die transplantierten Haare zuert allmählich ausfallen, anschließend aber wieder nachwachsen.
Die Langhaartransplantation bedarf viel Aufmerksamkeit und Pflege. Sie ist deutlich zeitaufwändiger als andere Methoden, weshalb eine geringere Anzahl an Grafts transplantiert werden kann. Durchschnittlich werden dem Spenderbereich bis zu 1000 Grafts entnommen. Neben dem gesteigerten Zeitaufwand steigen zusätzlich die Behandlungskosten – um bis zu 25%.
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Body Hair Transplant (BHT) – Körperhaartransplantation
Die Body Hair Transplantation, kurz BHT oder auch Körperhaartransplantation ist eine der neueren Methoden der Haartransplantation. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei wieder um eine FUE. Obwohl Körperhaare strukturell und oft auch farblich verschieden von Kopfhaaren sind, hat die BHT definitiv sinnvolle Eigenschaften.
Viele Patienten leiden nämlich unter so starkem Haarausfall, dass nicht mehr genügend Haare im Spenderbereich zur Verfügung stehen, um kahlen Stellen auf dem Oberkopf aufzufüllen. Ist die “Donor Area” also ausgeschöpft, können Körperhaare vor allem in weniger sichtbare Bereiche eingesetzt werden. Vorstellbar sind beispielsweise der Bereich in der Mitte des Oberkopfs. Mittlerweile geht man zusätzlich davon aus, dass sich die strukturell unterschiedlichen Körperhaare nach der Implantation in die Kopfhaut wie normales Deckhaar verhalten.
Den Vorteilen gegenüber stehen selbstverständlich einige Nachteile. Die Körperhaartransplantation ist besonders zeitaufwändig, wodurch weniger Grafts zu einem höheren Preis transplantiert werden. Zudem werden Körperhaare vermehrt aus dem Brustbereich entnommen. Hier ist die Haardichte jedoch meistens nicht so hoch wie im Haarkranz, aus dem die Spenderhaare sonst entnommen werden.
Auch besteht der Unterschied von Brusthaaren zu Deckhaaren des Kopfes darin, dass am Oberkopf aus einem einzelnen Graft 1-4 Haare entspringen können. In der Brust befinden sich hingegen vorrangig “single grafts”, aus denen lediglich ein Haar entspringt. Zuletzt ist davon auszugehen, dass die Anwuchsrate der transplantierten Grafts geringer ist als bei einer regulären Haartransplantation. Abschließend ist zu sagen, dass in jedem individuellen Fall abzuwägen ist, ob die Body Hair Transplantation als Methode zur Wiedererlangung der Haarpracht geeignet ist.
Vorteile | Nachteile |
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Höhere Graftanzahl möglich: Im Gegensatz zu anderen Methoden können bei der BHT zusätzliche Grafts gewonnen werden. Somit können sogenannte “Giga Sessions” stattfinden, bei denen mehrere Tausend Grafts transplantiert werden. |
Längere Entnahmephase: Da die Haargruppen einzeln unter höchster Präzision entnommen werden, dauert die BHT entsprechend lange. |
Auch bei starken Haarausfall möglich: Oft werden Patienten mit zu wenig Haaren im Spenderbereich, also aúm den Haarkranz herum, abgelehnt. Die BHT als ergänzendes Maß kann auch bei hilflosen Patienten zu voller Haarpracht verhelfen. |
Geringere Anwuchsrate: Die Anwuchsrate bei der BHT Methode ist die geringste im Vergleich zu allen anderen gelisteten Methoden. |
Mehrere Entnahmestellen: Die BHT bedient sich mehrerer Entnahmestellen. So sind beispielsweise die Brust, der Bauch, der Bart, der Rücken oder auch die Beine denkbar. |
Hohe Kosten: Die Kosten der BHT sind auf Grund des Zeitaufwands und der Komplexität deutlich höher als die anderer Haartransplantationen. |
Punch-Methode
Die Punch-Methode ist das älteste Haartransplantations-Verfahren und findet heutzutage keine Anwendung mehr, da die 3,5 bis 4 mm großen Transplante zu einem unnatürlichen und büschelartigen Ergebnis führen. Darüber hinaus ist die Transplantatausbeute nicht hoch und der Entnahmebereich nach der Operation durch auffällige Narben verunstaltet.
Fazit
Jede Methode hat Ihre Vor- und Nachteile, bzw. Chancen und Risiken. Die FUT Methode eignet sich insbesondere für Patienten mit starkem Haarausfall. Das FUE Verfahren ist dafür gewebeschonender und hinterlässt keine sichtbaren Narben. Welche Methode für Sie am geeignetsten ist, kann am besten der Facharzt in der Erstberatung herausfinden.
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Häufig gestellte Fragen
Wie gefährlich ist eine Haartransplantation?
Nach der Haartransplantation kann es zu Schwellungen auf der Stirn und im Gesicht kommen. Diese Schwellungen heilen aber nach einigen Tagen ab. Wie bei jeder Operation besteht auch bei der Haartransplantation ein Infektionsrisiko.
Was sind FUE Grafts?
Ein Graft ist eine natürliche Haargruppe, die aus einem bis vier einzeln Haarwurzeln besteht. Bei der FUE Methode werden ganze Grafts verpflanzt.
Was ist die beste Haartransplantation Methode?
Die passende Methode hängt vom Einzelfall ab. Je weniger Haar transplantiert werden muss desto mehr macht die FUE Methode sinn. Der Vorteil der FUT Methode ist, dass der Spenderbereich nicht rasiert werden muss.
Quellen
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Harris JA: Follicular unit extraction , In: Facial Plast Surg. Nr.24, 2008, S. 404–413.
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Rassman WR, Bernstein RM, McClellan R, Jones R, et al.: Follicular Unit Extraction: Minimally invasive surgery for hair transplantation , In: Dermatol Surg., Nr. 28 (8), S. 720–770.
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Neidel FG: Operative Techniken bei Haarverlust. In: Dirschka T, Sommer B, Usmiani J (Hrsg) Leitfaden Ästhetische Medizin, 1. Aufl. Urban & Fischer, 2013 , S 247–284.
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R. Azar: Minimalinvasive Haartransplantation, Springer, 2015, S. 21-40.
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Shoji Okuda: The study of clinical experiments of hair transplantation. In: Japanese Journal Dermatology and Urology, Nr. 46, 1939, S. 537-587.
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