Beim Ablauf einer Haartransplantation denken die meisten Menschen nur an den operativen Eingriff.

Die Vorbehandlung, die den Grundstein für eine erfolgreiche Haarverpflanzung legt, und die Nachbehandlung, die u.a. den langfristigen Behandlungserfolg sicherstellt, werden häufig außer Acht gelassen.

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Das Wichtigste in Kürze:

Ablauf Entnahme, Einsetzung etc. »
Nachsorge Haarwäsche etc. »
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Vorbehandlung und Beratung

Die ausführliche Beratung und vollständige Anamnese des Haarausfalls sind essentiell für den späteren Erfolg der Haartransplantation. Während der Erstberatung prüft der Haarchirurg die notwendigen Voraussetzungen für eine Haartransplantation.

Bei Patienten, die sich einer Haartransplantation ohne vorheriges Beratungsgespräch und ohne Analyse des persönlichen Haarausfalls unterziehen, kann der Erfolg von kurzer Dauer sein und die Haarpracht schon nach einigen Jahren wieder unnatürlich wirken.

Darüber hinaus gibt es auch Arten von Haarausfall, bei denen eine Haartransplantation nicht sinnvoll ist, z.B. Alopezie Areata. Daher ist eine vollständige Haarausfallanalyse vor der Haartransplantation unabdingbar.

Das Beratungsgespräch dauert bis zu einer Stunde und umfasst verschiedene Techniken, um die individuelle Haarausfallsituation zu analysieren. Mittels spezieller mikroskopischer Fotografietechnik, z.B. des TrichoScan, wird das Haar im Spenderbereich und auch im Empfängerbereich nach Anzahl, Farbe, Dicke, Struktur und Wuchsrichtung beurteilt. Der Spenderbereich ist i.d.R. der Haarkranz des Patienten. Falls der Hinterkopf nicht ausreicht, kann in manchen Fällen auch eine Körperhaartransplantation mit Bart- oder Brusthaar durchgeführt werden.

Neben der Ist-Situation wird auch versucht, den zukünftigen Haarausfall vorherzusagen. Eine gängige Methode ist hierbei die Familienanamnse, da bei dem erblich bedingten Haarausfall von älteren Verwandten häufig Rückschlüsse auf den zukünftigen Verlauf des eigenen Haarausfalls zulässt. Wenn z.B. schon in jungen Jahren ausgeprägte Geheimratsecken vorhanden sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich im Laufe der Zeit eine Tonsur bildet.

Während der Beratung wird der Patient auch über das prognostizierte Haartransplantationsergebnis, die Behandlungsmethode, mögliche Nebenwirkungen und Risiken aufgeklärt.

Sie sollten die Beratung auch nutzen, um den Arzt oder die Klinik genauer kennen zu lernen. Durch ein Beratungsgespräch können Sie sich einen Eindruck von der Qualität und der Kompetenz des behandelnden Arztes verschaffen.

Bei vielen Ärzten und Kliniken ist die Beratung nicht kostenlos, da bei einer Haartransplantation in den meisten Fällen keine medizinische Notwendigkeit besteht und daher die Kosten auch nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Häufig werden aber die Beratungskosten mit den Kosten der späteren Haartransplantation verrechnet.

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Operation

Vor der Operation wird mit einem Markierungsstift die gewünschte Haarlinie vorgezeichnet. Nach einer Faustregel sollte die Entfernung zwischen Nasenwurzel und Haaransatz mindestens 7 Zentimeter betragen. Ein tieferer Haaransatz wirkt unnatürlich.

In vielen Fällen werden auch Fotos von der Haarsituation gemacht, damit ein Vorher-Nachher Vergleich möglich ist. Die Operation wird unter Lokalanästhesie durchgeführt.

Die eigentliche Operation unterteilt sich in die vier Schritte Entnahme der Haargruppen oder des Haarstreifens, Präparation der Haarfollikel, Vorbereitung des Empfängerbereichs und das Einsetzen der Haarfollikel.

Die Operation dauert zwischen 4 – 6 Stunden. Der Ablauf der Operation, insbesondere die Entnahme der Haarfollikel, ist von der konkret gewählten Behandlungsmethode abhängig.

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Bekannt aus:

Entnahme

Bei der FUT-Methode (Follicular Unit Transplantation) wird ein Hautstreifen („Donorstrip“) aus dem Spenderbereich geschnitten, der anschließend in die natürlichen Haargruppen zergliedert wird. Die Größe des Hautstreifens ist von der Größe des Empfängerareals abhängig. Nach der Entnahme des Hautstreifens wird die Wunde zugenäht oder geklammert.

Für die FUE-Methode (Follicular Unit Extraction) muss vor der Operation der Entnahmebereich kahl rasiert werden. In den meisten Fällen wird der komplette Kopf rasiert. Beim FUE-Verfahren werden maximal 15 Follikelgruppen pro Quadratzentimeter entnommen, damit der Entnahmebereich unsichtbar bleibt. Zuerst werden die Haargruppen mit einem dünnen Hohlbohrer (0,8 – 1,2 mm) von der Dermis getrennt, um dann mit einer Pinzette herausgezogen zu werden. Die Mikrowunden verheilen nahtlos und selbständig innerhalb weniger Tage.

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Präparation der Haarfollikel

Im nächsten Schritt wird bei der FUT-Methode der Hautstreifen unter dem Mikroskop in die einzelnen Haargruppen zergliedert. Bei der FUE-Methode werden die Haargruppen unter dem Mikroskop auf Verletzungen überprüft und ggf. ausgesondert. Während der Präparation wird der Hautstreifen und die einzelnen Haargruppen in einer Petrischale mit gekühlter und steriler Lösung gelagert.

Vorbereitung des Empfängerbereichs und Einsetzung

Danach wird der Empfängerbereich vorbereitet. Hierfür werden kleine Empfängerkanälchen mit einem Hohlbohrer oder einem Laser angebracht. Der Durchmesser des jeweiligen Kanälchens ist von der Anzahl der Haarfollikel in der vorgesehenen Haargruppe abhängig.  Die Kanälchen werden mit unterschiedlichem Durchmesser angebracht. Der Winkel der Kanälchen sollte der natürlichen Haarwuchsrichtung entsprechen.

Insbesondere die Transplantate am Haaransatz entscheiden, ob die Haartransplantation später natürlich oder künstlich wirkt. Schlechte Haartransplantationen sind am sog. Perlenketteneffekt oder Büscheleffekt erkennbar. Dieser Effekt kann vermieden werden, indem nur Einzelhaare und Haargruppen mit maximal 2 Haarfollikel an den Haaransatz transplantiert werden. Außerdem sollte die vorher definierte Haarlinie möglichst unregelmäßig durchbrochen werden.

Im letzten Schritt werden die Transplantate mithilfe einer Pinzette in die Empfängerkanälchen eingesetzt.

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Nachsorge und Nachbehandlung

Direkt nach der Operation wird ein Stirn-Tap um den Kopf des Patienten geklebt. Das Tap verhindert das Absinken von Blutergüssen und Schwellungen in die Gesichtsregion. Der Empfangsbereich bleibt offen und wird nicht mit einem Verband abgedeckt, da dieser beim Entfernen die Transplante wieder rausreißen könnte.

Falls der Patient Schmerzen im Entnahmebereich verspürt, können Schmerzmittel verabreicht werden. Viele Patienten haben nach der Operation auch ein Spannungs- und Taubheitsgefühl im Spender- und Empfangsbereich.

Ab dem dritten Tag nach der Operation kann das Haar vorsichtig mit einem milden Shampoo gewaschen werden. Die meisten Patienten sind nach fünf bis sieben Tagen wieder gesellschaftsfähig.

Bei der FUT-Methode wird zwei Wochen nach der Operation der Faden im Entnahmebereich gezogen. Eine Woche nach der Operation kann auch wieder Sport betrieben werden. Direkte Sonneneinstrahlung ist bis zu zwei Monate nach der Operation zu vermeiden.

Da die Haartransplantation nicht den Haarausfall stoppt, kann es sinnvoll sein nach der Haartransplantation den Haarausfall medikamentös zu behandeln, z.B. mit Finasterid oder Minoxidil.

Die transplantierten Haarfollikel werden nach der Haartransplantation zunächst ersteinmal wieder ausfallen. Nach ca. drei Monaten wachsen neue Haare nach. Ein erstes repräsentatives Resultat ist nach 8 Monaten sichtbar. Das endgültige Ergebnis nach 12 Monaten.

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Häufig gestellte Fragen

Ist eine Haartransplantation dauerhaft?

Die Grafts werden i.d.R. vom Hinterkopf entnommen. Die Haare am Hinterkopf fallen niemals aus. Dies bleibt auch an neuer Stelle so. Daher ist die Haartransplantation eine nachhaltige Lösung gegen den Haarausfall.

Wie lange dauert die Haartransplantation?

Die Dauer des Eingriffs hängt von der Anzahl der Grafts ab. Meistens dauert die Haartransplantation zwischen 3 und 7 Stunden.

Welche ist die beste Haartransplantations-Methode?

Das lässt sich pauschal nicht beantworten, da die beste Behandlungsmethode vom Haarausfall des Betroffenen abhängt. Die gängigsten Methoden sind zurzeit das FUE und das FUT Verfahren.

Quellen
Rassman, WR; Bernstein, RM; McClellan, R; Jones, R; et al.: Follicular Unit Extraction: Minimally invasive surgery for hair transplantation, In: Dermatol Surg., Nr. 28 (8), 2002, S. 720-770.
Harris, JA: Follicular unit extraction , In: Facial Plast Surg., Nr. 24, 2008, S. 404-413.
Mohebi, P.: Modern Hair Restoration – A Complete Hair Loss Guide For Men And Women, 2013, S. 21-76.
Crisostomo, M.: FUE: What is it? , ISHRS.com, 2014.