Viele Menschen mit Haarausfall entscheiden sich mittlerweile für eine Haartransplantationen. Allerdings braucht man für eine erfolgreiche Haartransplantationen gesunde Haarwurzeln. Diese werden von dem Spenderbereich in den betroffenen Bereich versetzt.
Welche Spenderbereiche gibt es und wodrauf sollte beim Entnehmen der Haarwurzeln besonders geachtet werden? Im Folgenden werden wir über die verschiedenen Spendenbereiche, und die verschiedenen Methoden und Komplikationen, um Haarfollikel zu extrahieren, sprechen.
Das Wichtigste in Kürze:
Bereiche | Hinterkopf, Bart » |
Risiken | Narben, Overharvesting » |
Heilung | 2 Wochen » |
Körperhaar | Manchmal möglich » |
Was ist der Spenderbereich bei der Haartransplantation?
Der Spenderbereich bei der Haartransplantation ist derjenige Bereich, indem die Follikel entnommen werden. Da man für eine erfolgreiche Haartransplantation gesunde Follikel braucht, werden diese an dicht bewachsenen und gesunden Spendenbereichen entnommen.
Meist sind Haare am Scheitel oder Oberkopf von Haarausfall betroffen. Der medizinische Begriff Tonsur, auch umgangssprachlich Mönchsglatze, ist meist hormonell oder erblich bedingt. Ein hoher Testosteronspiegel kann die Haarwurzeln dort zum Absterben bringen. Andere Bereiche am Kopf sind dahin gegen resistenter gegen das hormonelle oder erblich bedingte Absterben der Haarwurzeln. Bereiche wie der Hinterkopf, die Barthaare und Körperhaare sind gegenüber dem hormonellen Haarausfall resistenter. Und eignen sich daher als Spenderbereiche.
Da viele Menschen, die von Haarausfall betroffen sind, trotzdem Haar am Hinterkopf, Barthaare und Körperhaare haben, können diese Follikel als Grafts benutzt werden.
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Welche Spenderbereiche gibt es?
Wie bereits schon erwähnt, sind bestimme Bereiche am Körper resistenter gegenüber Haarausfall. Und eignen sich perfekt als Spenderbereiche für betroffene Stellen. Allerdings gibt es auch Vor- und Nachteile der Spenderbereiche. Die 3 häufigsten Spenderbereiche sind der Hinterkopf, die Barthaare und die Körperhaare. Wobei letztere seltener als Spendenbereich genommen wird, dazu aber mehr im Folgenden.
- Hinterkopf
Die Haare am Hinterkopf, sowie der umgangssprachlich genannte Haarkranz, ist ebenfalls ein resistenter Bereich gegenüber Haarausfall. Die Haarwurzeln dort sind resilienter gegenüber hormoneller Auswirkungen des männlichen Geschlechtshormon, Testosteron. Dieses ist allerdings nicht nur in männlichen Körpern vorhanden und daher können auch Frauen von Haarausfall in diesen Bereichen betroffen sein.
Die typische Mönchsglatze ist ein kulturelles Indiz für die Resilienz dieses Spenderbereichs. Da dieser Bereich meist dichter bewachsen ist und bis in das hohe Alter noch eine Vielzahl an Haarwurzeln innehält, eignet er sich perfekt als Spenderbereich. Ebenso sind die Haare am Hinterkopf genetisch den Haaren auf der Oberkopf und Scheitel ähnlicher und werden deshalb von Ärzten als Spenderbereich bevorzugt.
- Barthaar
Neben den Hinterkopf Haaren eignen sich auch die Barthaare als Spenderhaare. Die Barthaare sind ebenso resistent gegen erblich bedingten und hormonellen Haarausfall. Da die Barthaare allerdings eine leicht unterschiedliche Struktur aufweisen zu Kopfhaaren wird von einer Haartransplantation nur mit Barthaaren abgeraten. Obwohl die Barthaare nach der Verpflanzung in den betroffenen Bereich weiterwachsen, kann durch die unterschiedliche Struktur der Haare ein eher unnatürliches Haar Bild entstehen.
Barthaare eigenen sich aber Spenderhaare, um die allgemeine Dichte der Haare zu erhöhen. Geeignet sind dafür vor allem die Bereiche unterhalb des Kiefers, am Nacken und oberhalb des Wagenknochen. Dort fallen eventuelle Narben, durch die Entnahme, auch weniger auf.
- Body Hair
Ein seltenerer Spendenbereich sind die Bereiche der Körperhaare. Diese sind meist genauso resistent wie die Kopf- und Barthaare gegenüber hormonellem und erblich bedingtem Haarausfall. Für diesen Spenderbereich werden die Follikel meist nicht mit einer FUT Methode entkommen, sondern mit der FUE Methode, in der ein Hohlbohrer die Follikel entnimmt.
Jedoch werden von Haarchirurgen Spenderhaare bevorzugt die näher an der Kopfhaut sind da diese sich genetisch und biologisch mehr den Kopfhaaren ähneln. Ebenso könne theoretisch Beinhaare, Arm Haare, Rückenhaare und Brusthaare als Spender genutzt werden, allerdings bevorzugen Ärzte für eine erfolgreiche Haartransplantation genetisch ähnlichere Haare.
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Warum ist der Hinterkopf meistens der Spenderbereich?
Meist bevorzugen erfahrene Ärzte in der Haartransplantation, den Hinterkopf als Spenderbereich aufgrund seiner genetischen Ähnlichkeit mit den betroffenen Stellen. Ebenso durch die Haardichte und Haardicke ist der Spenderbereich am Hinterkopf bevorzugt. Ebenso wird der Hinterkopf als Sicherheitsbereich bezeichnet, da die Haarwurzeln in diesem Bereich generell resistenter gegenüber altersbedingten, erblichen und hormonellen Haarausfall sind.
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Warum ist Donor Management wichtig?
Ein wichtiger Faktor bei einer Haartransplantation, der den Unterschied zwischen einer qualitativ hochwertigen und billigen Haartransplantation ausmacht, ist das sog. Donor Managment. Donor Managment oder auch Safe Donor Site Managment genannt bedeutet auf Deutsch die Evaluation und Einschätzung des Spendenbereich. Es ist eine Prozedur, in der der zuständige Facharzt den Spendenbereich präzise einschätzt und optimal nutzt. Dafür muss der Arzt den Spendenbereich sorgfältig untersuchen und evaluieren, um eine eventuelle sichtbare Ausdünnung zu vermeiden.
Sofern dies nicht geschieht bei einer Haartransplantation, kann der von Haarausfall betroffene Bereich zwar wieder hergestellt werden, der Spenderbereich kann aber lichter werden und Lücken aufweisen.
Im wahrsten Sinne des Wortes, muss der zuständige Facharzt, haargenau und präzise den Spendenbereich evaluieren, messen und einschätzen. Da es nur mit einer fachlichen Kompetenz und präzisen Einschätzung des Donor Managements zu einer komplett erfolgreichen Haartransplantation kommen kann. Im schlimmsten Fall, wenn der zuständige Arzt, keine Evaluation des Donor Managment macht kann es zur ersichtlichen Ausdünnung des Spendenbereichs kommen.
Mögliche Komplikationen im Spenderbereich nach der Haartransplantation
Je nach Methode der jeweiligen Haartransplantation kann es zu eventuellen Komplikationen kommen.
Bei der FUT Methode wird zum Beispiel ein Hautstreifen aus der Spenderregion chirurgisch entfernt. Dies bedeutet das ein Teil der Haut mit Spenderhaaren aus der Spenderregion geschnitten wird. Die betroffene Stelle wird danach vernäht, so das nachwachsende Haare durch die entstandene Naht wachsen können. Je nach Kompetenz und Fähigkeit des Arztes kann es bei dieser Naht und Prozedur zu Komplikationen kommen. Eventuelle Komplikationen wie Infektionen, eingewachsene Haare oder Entzündungen können in diesem Bereich entstehen. Ebenso können Komplikationen entstehen, wenn der betroffene Bereich nach dem Eingriff nicht hygienisch gepflegt wird. Sofern Bakterien oder Fremdkörper in die betroffene Region eindringen, kann es zu Entzündungen oder anderen Problemen kommen.
Bei anderen Methoden, wie der FUE oder DHI, bei der die Haarfollikel direkt entnommen werden kann es ebenso zu Komplikationen kommen. So können bei diesen Methoden Infektionen entstehen, wenn der zuständige Arzt nicht sauber Arbeit, oder der Patient sich nicht an die After-Care hält.
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Wie lange dauert der Heilungsprozess des Spenderbereichs?
Meist dauert der Heilungsprozess circa zwei Wochen, indem die betroffene Stelle leicht anschwillt und empfindlich ist. Sofern Sie aber Schmerzen, übermäßige Wärme und Rötung in den betroffenen Bereichen bemerken, sollten Sie sich umgehend an Ihre zuständige Haarklinik wenden.
In den ersten 48-72 Stunden nach der Haartransplantation ist normal leichte Schmerzen in den betroffenen Stellen zu spüren.
Generell sollte die Heilung aber nach zwei Wochen beendet sein und ebenso der Schorf sich ablösen.
Haarpigmentierung gegen die Narben im Spenderbereich
Da bei der FUT Methode Haarstreifen aus dem Spenderbereich entnommen werden, kann dies Narben hinterlassen. Um diese Narben zu kaschieren, kann eine Haarpigmentierung durchgeführt werden. Narben können das Haar Bild stören und ebenso sich auf das Selbstbewusstsein auswirken.
Durch die Haarpigmentierung können Haarkliniken die betroffenen Bereiche kaschieren und die optische Haardichte vergrößern. In der Haarpigmentierung wir ein organische Pigment mit einer Nadel auf die Narbe tätowiert. Das Kohlenstoff-Schwarz Pigment, welches auf die Narbe punktuell gebracht wird, füllt dadurch die Dichte der Haare optisch auf.
Durch diese Methode der Narbenpigmentierung kann eine entstandene Narbe zu 60-90% verdeckt werden. Bei dieser Prozedur muss aber darauf geachtet werden das die Narbe komplett verheilt ist. Und kann daher erst 12 Monaten nach dem Eingriff sicher durchgeführt werden. Die Narbenpigmentierung gilt als eine sichere und gesunde Methode um entstandenes Narbengewebe zu kaschieren und zu verdecken. Und muss lediglich alle 3-5 Jahre aufgefrischt werden.
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Zusammenfassung
Vor einer Haartransplantation ist es wichtig den richtigen Spendenbereich für die betroffenen Stelle zu finden. Ein erfahrener und kompetenter Arzt kann mit Ihnen eine Donor Management durchführen und die besten Spendenbereiche herausfinden. Generell eignen sich die Kopfhaare am besten für Haartransplantationen, allerdings kann es dort zu Narbenbildung kommen, falls Sie eine FUT machen lassen.
Um das Haarvolumen und die Haardichte aufzufüllen, können Sie zusätzlich Barthaare als Spenderhaare nehmen. Allerdings sollten Sie dabei darauf achten diesen nicht als primären Spenderbereich zu nutzen.
Körperhaare eignen sich theoretisch und praktisch auch als Spenderhaare und -bereiche, allerdings werden diese von Ärzten nicht bevorzugt da sie genetisch nicht den Kopfhaaren ähnlich sind.
Zusammenfassend ist zu sagen das Sie je nach Methode, die Sie bevorzugen die passenden Spendenbereiche finden können. Bei einer FUT können sichtbare Narben am Hinterkopf entstehen, die zu zwangsläufigen Korrektureingriffen führen. Falls Sie aber eine FUE oder DHI Haartransplantation machen brauchen Sie sich keine Sorgen über Narbenbildung machen.
Am besten ist es, wenn Sie mit Ihrem zuständigen Arzt eine Donor Management Evaluation machen und ebenso die Methoden besprechen, um das beste Ergebnis zu erhalten. Ebenso kann der zuständige Arzt mit Ihnen den passenden Spendenbereich herausfinden und eventuelle Komplikationen, wie kahle Stellen vermeiden.
Häufig gestellte Fragen
Wir kurz kann man das Haar im Spenderbereich nach einer Haartransplantation schneiden?
Sofern der Heilungsprozess abgeschlossen ist und der Spenderbereich komplett geheilt ist, steht einer Rasur nichts im Weg. Sie können diesen Bereich nach Ihren eigenen Vorlieben und Bedürfnissen schneiden.
Kann man auch Brusthaar für eine Haartransplantation verwenden?
Brusthaare und andere Körperhaare können ebenso für eine Haartransplantation genommen werden. Allerdings bevorzugen Ärzte für eine Haartransplantation genetisch ähnliches Haar. Meist wird der Hinterkopf oder Barthaare daher bevorzugt.
Was kann man gegen die Narben im Spenderbereich machen?
Durch Salben und Cremes könne Narben generell reduziert werden. Alternativ können ebenso Grafts direkt in das Narbengewebe implantiert werden oder Mikro-Haar Pigmentierungen eingesetzt werden, um dies optisch zu kaschieren.
Quellen
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