Sowohl Männer als auch Frauen können von diffusem Haarausfall betroffen sein. Bei dieser Art des Haarverlusts schimmert die Kopfhaut durch und das Haar ist nicht mehr so voll und gesund wie vorher.

Dennoch lässt sich ein diffuser Haarausfall gut behandeln. Hier lesen Sie mehr über Symptome, Verlauf und Behandlungsmöglichkeiten.

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Das Wichtigste in Kürze:

Diagnose Symptome »
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Wie erkennt man diffusen Haarausfall?

Der diffuse Haarausfall wird auch als Effluvium diffusum oder Alopecia diffusa bezeichnet. Diese spezielle Art des Haarausfalls erkennen Sie daran, dass die Haare nicht mehr dicht, sondern ausgedünnt und licht sind. Dabei fallen die Haare oft über den ganzen Kopf verteilt aus, sodass die Kopfhaut zu sehen ist. Dass die Haare vollständig ausfallen, kommt jedoch selten vor.

Dennoch können bei diffusem Haarausfall deutlich mehr Haare pro Tag ausfallen als gewöhnlich. Besonders Frauen sind aufgrund ihres Hormonspiegels vermehrt von diffusem Haarausfall betroffen. Um eine genaue Diagnose stellen zu können, ist ein ärztlicher Besuch empfehlenswert. Hier werden auf das Krankheitsbild abgestimmte Fragen gestellt und mögliche Ursachen geklärt.

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Was sind die Ursachen von diffusem Haarausfall?

Die Ursachen von diffusem Haarausfall können zahlreich sein. Um diese feststellen zu können, ist eine genaue Untersuchung bei Ihrem Arzt ratsam. Dennoch wird der diffuse Haarausfall selber nicht als ein spezifisches Krankheitsbild klassifiziert, sondern eher als ein Symptom für ein vorliegendes gesundheitliches Problem. Nachstehend finden Sie eine Übersicht über die häufigsten Ursachen eines diffusen Haarausfalls:

 

Nebenwirkungen von Medikamenten

Es gibt zahlreiche Medikamente, die einen diffusen Haarausfall als Nebenwirkung auslösen können. Die Wahrscheinlichkeit dabei ist gering, jedoch möglich. Der Haarverlust tritt hier in der Regel zwei bis vier Monate nach der Einnahme des Medikaments ein. Zu diesen Medikamenten zählen:

  • Blutdrucksenkende, -verdünnende, -gerinnungshemmende Medikamente
  • Retinoide
  • verschiedene Antibiotika
  • Psychopharmaka
  • Epilepsie-Medikamente
  • Hormonhaltige Medikamente
  • Entzündungshemmende Schmerzmittel
  • Chemotherapeutika

Sollte Ihr Arzt den diffusen Haarausfall auf ein Medikament zurückführen können, wird der Haarverlust mit einer hohen Wahrscheinlichkeit nicht permanent sein. Ausgenommen sind hier Chemotherapeutika, die die Haarfollikel permanent schädigen können. Sollten Sie ein Medikament nehmen, dass ausgetauscht werden kann, kann dies eine Möglichkeit sein. Das ist jedoch nur möglich, wenn Sie nicht auf einen spezifischen Wirkstoff angewiesen sind. Beachten Sie zudem, dass Sie Ihre Medikamente nicht eigenständig absetzen sollten.

 

Hormonellere Veränderungen

Da Hormone das Haarwachstum beeinflussen und Hormonschwankungen zur Natur des weiblichen Körpers gehören, sind Frauen besonders anfällig für diffusen Haarausfall. Das Hormon, das hier eine entscheidende Rolle spielt ist das Geschlechtshormon Östrogen.

In unterschiedlichen Lebensphasen wie der Pubertät, nach einer Entbindung, während der Stillzeit, bei der Einnahme oder dem Absetzen der Anti-Baby-Pille, der Verwendung einer Hormonspirale, oder im Laufe der Menopause kann ein Haarausfall durch einen veränderten Hormonspiegel auftreten. Da sich der Hormonspiegel aber in den meisten Fällen von allein reguliert, besteht hier kein Grund zur Besorgnis. Befinden sich die Hormone wieder im Gleichgewicht, sollte auch die Haardichte wieder zurückkehren. Anders sieht es jedoch bei Haarverlust durch die Wechseljahre aus: Hier kann ein verdünnter Haarschopf aufgrund des gesunkenen Östrogenspiegels permanent bestehen blieben. Nach ärztlicher Abklärung kann hier die Behandlung mit Minoxidil in Betracht gezogen werden.

 

Schilddrüsenerkrankung

Ein weiterer Faktor, der den menschlichen Hormonhaushalt beeinflussen kann, ist eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse oder auch eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse wie eine Hashimoto-Thyreoiditis. Auch hier kann diffuser Haarausfall als ein Symptom auftreten. Bei einer entsprechenden Behandlung der Schilddrüsenerkrankung ist der diffuse Haarausfall in diesem Fall jedoch nur temporär. Der Haarwuchs normalisiert sich nach einiger Zeit von selbst. Oft gehen Schilddrüsenerkrankungen auch mit einem Nährstoffmangel einher. Ein entsprechender Bluttest beim Arzt gibt nicht nur Aufschluss über die Funktion der Schilddrüse sondern auch über den Nährstoffzustand.

Nährstoffmangel

Das Haar bedarf einer ausreichenden Zufuhr an Proteinen, Vitaminen, Spurenelementen und anderen essenziellen Stoffen. Insbesondere Eisen, Zink, Selen, Aminosäuren, Vitamin A und Omega-3-Fettsäuren, Biotin, sind wichtig für gesundes Haar und beeinflussen das Wachstum. Achten Sie daher auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Nüssen, Olivenöl und vorzugsweise pflanzlichem Eiweiß. Insbesondere Vegetarier, Veganer, Sportler, Menschen mit Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts und schwangere Frauen sollten auf ihre Nährstoffzufuhr achten. Liegt ein Nährstoffmangel vor, werden die Haarwurzeln nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Die Haare können als Folge ausfallen. Bei Bedarf und nach ärztlicher Rücksprache kann ein diagnostizierter Nährstoffmangel leicht durch zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel behandelt werden.

 

Genetik

Die Genetik kann nicht direkt für diffusen Haarausfall verantwortlich gemacht werden, da genetisch bedingter Haarausfall für sich selbst bereits ein Krankheitsbild ist. Diffuser Haarausfall und erblich bedingter Haarausfall können jedoch zeitgleich auftreten.

 

Stress

Bisher gibt es noch nicht genügend Untersuchungen, die den Zusammenhang von Stress und Haarausfall wissenschaftlich nachweisen können. Dennoch deuten genügend Studien darauf hin, dass sich Stress negativ sowohl auf den Körper als auch auf die Psyche ausüben kann. Vermutet wird hier, dass Stress vermehrt entzündungsfördernde Substanzen freisetzt, die Haarausfall begünstigen können.

 

Vergiftungen

Schwermetalle wie Quecksilber, Kadmium und Thallium können diffusen Haarausfall auslösen. Dabei treten jedoch andere körperliche Symptome häufiger auf als ausschließlich Haarausfall.

 

Falsche Haarpflege

Chemische Färbungen können die Haare stark belasten, führen aber nicht direkt zu einem diffusen Haarausfall. Durch das Färben wird die natürliche Schuppenschicht zerstört und Pflegeprodukte können nicht mehr richtig aufgenommen werden. Auch die Durchblutung der Kopfhaut wird beeinträchtigt, wodurch die Haarwurzeln nicht mehr richtig mit Nährstoffen versorgt werden können. Auch beim Kauf von Pflegeprodukte sollten Sie auf eine milde Rezeptur ohne chemische Zusätze achten, da diese die Haare strapazieren können.

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Diffuser Haarausfall bei Männern

Die Haare fallen plötzlich vermehrt aus, das Haar wirkt stark ausgedünnt und die Kopfhaut schimmert durch. Diese Symptome deuten auf einen diffusen Haarausfall hin. Dennoch tritt der diffuse Haarausfall bei Männern deutlich seltener als bei Frauen auf. Zudem führt diese Art des Haarausfalls zu keinem vollständigen Haarverlust und ist nach Diagnose der Ursache gut zu behandeln. Anhand einer körperlichen Untersuchung, einer Urinprobe und bestimmter Blutwerte kann der Arzt nach Mängeln oder Fehlfunktionen suchen.

 

Diffuser Haarausfall bei Frauen

Der Verlauf und die Symptome von diffusem Haarausfall bei Frauen sehen ähnlich aus wie bei Männern: Die betroffene Person verliert auf einmal mehr Haare als gewöhnlich, die Kopfhaut ist zu sehen und das Haar ist nicht mehr so dicht wie vorher. Grund für die erhöhte Anfälligkeit von diffusem Haarausfall bei Frauen kann vor allem das vermehrte Aufkommen von Hormonschwankungen sein. Dazu gehört sowohl der Zyklus als auch eine Veränderung einer bestimmten Lebensphase wie zum Beispiel die Pubertät oder die Menopause. Dennoch ist auch bei Frauen der diffuse Haarausfall in den meisten Fällen reversibel.

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Behandlungen gegen diffusen Haarausfall

Aufgrund der unterschiedlichen Ursachen des diffusen Haarausfalls, ist die Behandlung maßgeblich abhängig von der Diagnose. Erst nach der genauen Ursachenforschung kann der diffuse Haarverlust angegangen und behandelt werden.

  • Sollte Ihr diffuser Haarausfall die Folge einer Schwangerschaft sein, ist keine Behandlung notwendig, da sich der Haarwuchs von alleine normalisiert.
  • Stellt der Arzt einen Nährstoffmangel fest, hilft eine Ernährungsumstellung oder die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Diese sollten jedoch nur nach ärztlicher Absprache supplementiert werden.
  • Wird bei Ihnen eine hormonelle Störung wie eine Schilddrüsenerkrankung festgestellt helfen spezielle Medikamente.
  • Ist der Auslöser des diffusen Haarausfalls auf ein Medikament zurückzuführen, kann ein anderes Präparat getestet werden.
  • Bei psychischen Gründen wie Stress, einer ungesunden Lebensweise oder Essstörungen ist professionelle Hilfe ratsam.

 

Regenerative Therapien

Es kann vorkommen, dass entweder keine Ursache für den diffusen Haarausfall gefunden werden kann oder nach einer Behandlung die Haardichte nicht zu der Ursprungsform zurückkehrt. In diesen Fällen können regenerative Therapien unterstützend eingesetzt werden:

 

PRP-Behandlung: Mithilfe von speziellen Methoden kann die Struktur und Optik des Haars beeinflusst und optimiert werden. Dazu zählt die regenerative PRP-Behandlung (Plättchen-Reiches-Plasma/Thrombozytenreiches Plasma). Die Methode eignet sich besonders für Frauen und Männer mit dünnem und lichten Haar und kann gleichzeitig präventiv angewendet werden. Bei der Behandlung wird körpereigenes Blut aufbereitet und das thrombozytreiche Plasma in die Kopfhaut injiziert. So kann das Haarwachstum an den betroffenen Stellen gefördert werden.

 

Low-Level-Laser-Therapie: Ziel der Low-Level-Laser-Therapie ist es, mit einem medizinischen Laser die Durchblutung der Kopfhaut zu steigern und dadurch, die Nährstoff- und Sauerstoffversorgung der Haarfollikel zu verbessern.

 

Therapien bei erblich bedingtem Haarausfall

 

Sollten Sie an einem erblich bedingten Haarausfall leiden, können sowohl Minoxidil, Finasterid oder eine Haartransplantation in Betracht gezogen werden:

Minoxidil: Die Einnahme des rezeptfreien Medikaments Minoxidil erweitert die Blutgefäße und sorgt für eine bessere Durchblutung der Kopfhaut. Der Haarwuchs wird angeregt. Nach Angaben der Mayo Klinik wirkt das Medikament bei etwa Zweidrittel der Probandinnen, wenn es täglich auf die Kopfhaut aufgetragen wurde. Kopfhautreizungen und Akne im Anwendungsbereich gehören zu häufigen Nebenwirkungen. Selten kommt es zu einem unregelmäßigen Herzschlag und eine verschwommene Sicht.

 

Finasterid: Das verschreibungspflichtige Finasterid, z. B. Propecia, ist ein sehr wirksames Medikament und verhindert die Bildung des für die Haarwurzel schädliche Hormon DHT. Auf diese Weise kann Haarausfall verlangsamt und gleichzeitig neues Haarwachstum gefördert werden. Bei Probanden unter 60 Jahren wirkt das Medikament, laut der Mayo Klinik, am effizientesten. Ist der Haarausfall jedoch bereits weit fortgeschritten, kann die Einnahme von Finasterid keine große Wirkung erzielen, da das Medikament hauptsächlich den Haarausfall stoppt. Frauen wird von der Einnahme des Medikaments abgeraten.

 

Haartransplantation: Bei der professionellen Haartransplantation werden Haare an den betroffenen Stellen auf der Kopfhaut eingepflanzt. Heutzutage werden Haartransplantationen ausgereift angewendet und erzielen mit modernster Technik ein natürlich aussehendes Ergebnis. Es gibt verschiedene Methoden der Haartransplantation. Der Vorteil aller Haartransplantationen ist ein nachhaltiges Ergebnis ohne Nebenwirkungen.

 

Achtung:

Die Medikamente Minoxidil und Finastrid können dabei helfen den Haarausfall zu verlangsamen oder zu stoppen. Die Medikamente bewirken jedoch nicht, dass bereits ausgefallene Haare wieder nachwachsen.

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Fazit

Im Vergleich zu erblich bedingtem oder kreisrundem Haarausfall, tritt der diffuse Haarausfall selten auf. Dennoch können besonders Frauen für diffusen Haarausfall anfällig sein. Da diese Art des Haarverlusts aber meist temporär als Symptom eines vorliegenden Problems auftritt, verschwindet er in der Regel nach einiger Zeit von allein. Bei einem hartnäckigen diffusen Haarausfall können unterschiedliche Behandlungen nach ärztlicher Rücksprache helfen.

Häufig gestellte Fragen

Ist diffuser Haarausfall heilbar?

Diffuser Haarausfall ist gut heilbar, da er in den meisten Fällen temporär auftritt. Das Haar normalisiert sich nach einiger Zeit wieder. Je nach Diagnose, können unterschiedliche Therapien unterstützend eingesetzt werden.

Was tun gegen diffusen Haarausfall?

Aufgrund der unterschiedlichen Ursachen des diffusen Haarausfalls, ist die Behandlung maßgeblich abhängig von der Diagnose. Sowohl regenerative als auch medikamentöse Behandlungen können bei diffusem Haarausfall helfen.

Hilft eine Haartransplantation bei diffusem Haarausfall?

Da diffuser Haarausfall in der Regel gut behandelt werden kann, ist keine Haartransplantation notwendig. Sollte nach Abschluss einer Behandlung und nach einiger Zeit das Haarvolumen oder die Haardichte nicht den Vorstellungen entsprechen oder kahle Stellen auf der Kopfhaut zu sehen sein, kann eine Haartransplantation in Betracht gezogen werden.

Quellen
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Fabbrocini G, Cantelli M, Masarà A, Annunziata MC, Marasca C, Cacciapuoti S. Female pattern hair loss: A clinical, pathophysiologic, and therapeutic reviewInt J Womens Dermatol. 2018;4(4):203‐211. Published 2018 Jun 19.
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